ehemalige Gemarkung Rohrensee (Schönfeld)

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Beschreibung:

Die Feststellung der Grenzen hat im April 1890 begonnen und die Vermessung wurde im September 1893 beendet. Jene ist vom Gemeinderath geleitet und überwacht, diese vom Geometer Brachold ausgeführt worden.

Die ehemalige Gemarkung Rohrensee hatte eine Größe von 375 ha 64 a 28 qm. davon:

  • 137 ha 68 a 49 qm Ackerland
  • 4 ha 34 a 52 qm Wiesen und Grasrain
  • 1 ha 88 a 53 qm Weiden
  • 228 ha 02 a 95 qm Wald und dazugehöriges Gebüsch
  • 2 ha 02 a 31 qm Oedungen und öde Rain
  • 2 a 00 qm Gräben

Die Badische Gemeindeordnung von 1921 legte in § 105 fest, dass die abgesonderten Gemarkungen bis zum 1. Januar 1925 mit den benachbarten Gemarkungen zu vereinigen seien.   Mit Entschließung vom 29. September 1924 Nr. 82148 wurde die Vereinigung der abgesonderten Gemarkung Rohrensee mit der Gemeinde Schönfeld angeordnet.

Ergänzende Angaben:

Rohrensee wurde nach einem kleinen, im Mittelalter weit häufiger als in der Gegenwart verbreiteten Naturseen benannt. Dieser war mit Schilfrohr bewachsen, woraus sich der Ortsname ableitet. Das Alter Rohrensees läßt sich nicht genauer bestimmen. Wie bei Bronn kann man annehmen, dass die Siedlung jüngeren Ursprungs ist als Kleinrinderfeld. Sicher ist Rohrensee aber erheblich älter als seine erste urkundliche Nennung 1298/99, wo es als villa ( Dorf ) auftaucht. Der Begriff villa belegt, dass Rohrensee zu dieser Zeit bereits größer war als ein bloßer Weiler. Für die Lokalisierung Rohrensees war eine Quelle maßgebend, die sich am oberen Ende der „Hühnerwiese“ befindet. Das längst in Ackerland umgewandelte und drainierte Gelände der Hühnerwiese hatte im Mittelalter die Funktion der dorfnahen Grünfläche für die Höfe Rohrensees. In unmittelbarer Nähe dieser Quelle fanden Jäger/Scherzer 1958 Scherben mittelalterlicher Keramik, Reste einer Ware aus dem 13. oder 14. Jahrhundert.  Rohrensee ist vor undenklicher Zeit ein Dorf gewesen, formuliert das fürstbischöfliche Salbuch von 1852; jetzt ein Wustung und besondere versteinte Markung zwischen Kleinrinderfelder, Maisenbacher, Schönfelder und Gerchsheimer Markung gelegen. Überliefert ist uns eine Versteinung der Rohrenseer Markung nur für die Grenze nach Kleinrinderfeld. Die starke Verwaldung Rohrensees belegt gleichfalls das Register, das Phillip Zobel 1507 dem Fürstbischof Lorenz von Bibra beim Verkauf seines Anteils an dem Holz zu Rohrensee samt der vogtei, männern, ackern, wiesen und flecken übergab. Der Grund und Boden ist verholzt, alle 13 Zobelschen Bauern zu Rohrensee wohnen, wie die gesamte ehemalige Gemeinde, in umliegenden Dörfern. Die andere Hälfte des Rohrenseer Holzes und der Vogtei veräußerte 1509 Philipp von Seldeneck an den Würzburger Fürstbischof. Auch dieser Teil Rohrensees, der vermutlich mit dem Anteil des Zobel im Gemenge lag, dürfte fast vollständig verwaldet gewesen sein. Rohrensee kommt dadurch unter Würzburger Landeshoheit, Schönfeld gehört unter Kurmainz. Auf der folgenden , im Jahr 1561 entstanden Karte, sind völlig veränderte Verhältnisse abgebildet. Nachdem sich bereits 70 Jahre vorher erste Auflösungserscheinungen abzeichneten, versetzte nun ein Kriegsereignis beiden Orten (Limbach und Bronn) den Todesstoß. Im Jahr 1488, dadurch lässt sich die älteste Karte zeitlich datieren, werden beide Orte während einer Fehde zwischen Stefan Zobel und dem Erzbistum Mainz zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. Im Anschluß verließen die Bewohner die Ortschaften und der Zeichner stellt die Ortschaft Bronn und Rohrensee nur noch als Siedlungsstelle dar. Eine Kirche hat es in der mittelalterlichen Ortschaft Rohrensee nicht gegeben. Die Pfarrei zu Schönfeld, die das Dorf Bronn mitbetreute, war auch  für die Pastonierung Rohrensees zuständig.  Durch Vertrag vom 30. März 1585 tauscht Mainz von Würzburg die Gemarkung  Rohrensee gegen den Hof Irdenberg ein.

Auslöser der Fehde, war Wechsel in der Oberlehensherrschaft, den die Familie Stefan Zobel nicht akzeptieren wollte. Die Niederbrennung der Orte dürfte bald nach dem 5. Mai 1488 erfolgt sein. Auf der Gemarkung Rohrensee hatte ein Phillip Zobel ??? Huben. 1Hub waren ca. 15 bis 20 Hektar.

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