Spätkeltische Viereckschanze (Keltenschanze)

Die spätkeltische Viereckschanze liegt an der Landesgrenze zu Bayern. Sie wird auch „Keltenschanze“ genannt. Hier haben schon vor mehr als 2.000 Jahren Menschen gewohnt.

Keltenschanze bei Großrinderfeld-Schönfeld

Der Siedlungsraum aus dem 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. ist mit seiner ungewöhnlichen Form als Fünfeck bereits 1938 Ziel von Ausgrabungen im Zuge des geplanten Straßenbaus gewesen. Dabei wurden neben Keramikscherben und Metallgegenständen wie Hufeisen auch ein kunstvolles Vorhängeschloss sowie Teile eines Pflugs und Spaten gefunden.

In der Laténezeit (5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) zogen die Menschen um ihre Dorfsiedlungen und großen Höfe Wälle und Gräben, die wir heute als Keltenschanzen oder Viereckschanzen bezeichnen. Sie wurden häufig rechteckig oder trapezförmig angelegt.

Eher selten, wie bei Schönfeld, machten die parallelen Seiten einen Knick. Die Toröffnung lag nie auf der Nordseite. Bei der Schönfelder Keltenschanze liegt sie im Osten. Die Felder der Bauern fanden sich im nahen Umkreis der Siedlung, die fast immer in Bach- oder Flussnöhe errichtet worden war.

In der Frühlaténezeit wurden zudem Höhensiedlungen gegründet. Befestigte Siedlungen mit stadtähnlichem Charakter, so genannte Oppida, wurden vor allem in der Spätlaténezeit genutzt.

Zudem hatten die Forscher die Grundmauern eines 200 m² großen Lagerhauses freigelegt. Das Haus datiert aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geriet die historische Stätte in Vergessenheit. Heute sind durch den dichten Baumbestand lediglich der von Menschenhand aufgeschüttete Wall sowie die ehemalige Zisterne zu erkennen.

Verweise:

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Datierung:
3. bis 1. Jahrhundert vor Christi Geburt (Frage: Quelle dazu?)

Beschreibung:

Im Dezember 1938 führte die Begehung des badischen Anteils der geplanten Reichsautobahnstrecke Mergentheim – Würzburg zur Entdeckung einer Viereckschanze auf Gemarkung Schönfeld, die von der Reichsautobahn mitten durchschnitten werden sollte. In den Bereich der Autobahnstraße viel der der ganze Mittelteil der Anlage, lediglich die West- und Ostseite lagen außerhalb. Diese Schanze war im März und Juli 1939 Gegenstand zweier Grabungen des Landesamtes, die eine Reihe von Vorfragen klären sollten. Die Gesamtuntersuchung sollte im Zuge der Bauarbeiten mit Arbeitskräften der Streckenbauleitung vorgenommen werden. Der Ausbau der Strecke kam jedoch nicht mehr zur Ausführung.   ( Ausbruch des zweiten Weltkrieges )

Weitere Beschreibung:

Die Anlage von Schönfeld ist aufgrund ihrer fünfeckigen Form ungewöhnlich und hat nur unter Vorbehalt Eingang in den Atlas der keltischen Viereckschanzen gefunden. Diese Vorbehalte bleiben bestehen,  auch wenn der ungewöhnliche Sohlgraben mittlerweile in der Viereckschanze von Mengen-Ennetach eine Parallele gefunden hat. Bei den Grabungen in Schönfeld wurden keine spätkeltischen Funde entdeckt, was natürlich auch an den relativ kleinen Grabungsflächen liegen kann. So besteht grundsätzlich die Möglichkeit, daß hier eine keltische Viereckschanze im 14. Jahrhundert in einen befestigten Gutshof umgewandelt wurde. 

Bei der Märzgrabung 1938 im innern der Schanze entdeckte man an einer schwachen Erhebung von ziemlicher Ausdehnung Steine und Brandschutt. Die Untersuchung ergab eine kompakte Brandschicht die stark mit Holzkohle und gebranntem Lehm durchsetzt war. Im Schutt fanden sich zahlreiche  Keramikscherben sowie einige Metallgegenstände ( Hufeisen, Plugschar,Sichel, Spatenbeschläge ) von denen ein Steigbügel, ein Sporn und ein kunstvoll gearbeitetes Vorhängeschloß besonders erwähnt seien. Vollständig freigelegt wurde das Haus zu Beginn der Juli-Grabung. Dabei ergab sich der Grundriß eines großen Rechteckhauses von 19,3 m zu 11,6 m mit dem Eingang nahe der südlichen Langseite und unterteiltem Innenraum, das dem 12. bis 14. Jahrhundert zuzuweisen ist.

Maße:

88 m (Norden), 72 m (Osten), 64 m (Süden), 36 m (Südwesten) und 60 m (Nordwesten). Der Flächeninhalt beträgt 0,665 ha.

Bemerkungen

Für ein insgesamt höheres Alter der Schanze spricht vor allem das Brunnenprovil , Graben und Tor.

gegenüberliegend ca. 50 m ist die Grünbachquelle

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