Bildstöcke in Franken – Glaubensspuren in einer Kulturlandschaft

Ein Vortrag von Prof. Flachenecker auf Einladung des Heimat- und Kulturvereins Großrinderfeld.

Wann:    6. März 2020, 19:30 Uhr
Wo:        Gemeindezentrum Gerchsheim, Altertheimer Weg 10 [Google Maps]
Eintritt: frei!

Vierzehn Nothelfer Bildstock in Großrinderfeld
Der Vierzehn Nothelfer Bildstock in Großrinderfeld (Foto: Rainer Gerhards)

Inhalt

Es ist unserm Teutschland ein sehr altes und löbliches Herkommen gewesen, an den offenen Landtstraßen gottseelige Bilder uffzurichten, damit die vorüberreisenden dadurch einen antrieb zu der Gottseeligkeit, und ihrer im Reisen übernommenen Arbeit etzlicher maßen eine Leichterung oder Enthebung empfinden mögten.“ So charakterisierte der Würzburger Weihbischof Eucharius Sang die Bildstöcke und ihre Funktionen zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den katholisch gebliebenen Territorien Deutschlands.

Die Errichtung von Gnadenbildern in Bildstöcken wird von Sang als eine weit verbreitete Tradition dargestellt. Diese sollten den Reisenden an seinen Glauben bildhaft erinnern, zu einem kurzen Gebet einladen und über den Sinn seines Lebens nachdenken lassen. Zugleich sollten sie helfen, die Strapazen und Gefahren einer Reise im frühen 17. Jahrhundert erträglicher und die weiteren Wege erträglicher machen.

In den drei fränkischen Diözesen Würzburg, Eichstätt und Bamberg sind sie zu finden, aber nicht gleichmäßig verteilt, sondern abhängig von der Präsenz der ‚Macher‘ dieser Bildstöcke, nämlich den Steinmetzen.

Im Taubertal, aber auch im Ochsenfurter Gau haben sich sehr viele von ihnen erhalten. Bildstöcke sind ein vielfältiger Ausdruck der obrigkeitlich gesteuerten, aber auch aus individuellen lokalen Wurzeln stammende Frömmigkeit.

Über den Referenten

Prof. Flachenecker

Professor Flachenecker ist Inhaber des Lehrstuhls für Fränkische Landesgeschichte der Universität Würzburg und im Frankenbund Bezirksvorsitzender für Unterfranken.

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